So geschehen am Samstag, 17. März 2018, als der Ordre Mondial des Gourmets Dégustateurs zu einer Weindegustation des Weinguts Lichtenberger-González mit harmonierendem Menü des Haubenkochs Maître Rôtisseur Harald Huber lud.
Das Weingut Lichtenberger-González, geführt von Martin Lichtenberger aus Breitenbrunn und Adriana González aus Nordspanien, liegt in Breitenbrunn am Neusiedler See, zwischen Purbach und Jois. Das zirka sieben Hektar große Weingut, bereits von Martin Lichtenbergers Großvater bewirtschaftet, wird seit 2009 von der Verschiedenartigkeit der beiden Inhaber geprägt.
Echanson Provincial Dr. Wolfram Köstler eröffnete die Veranstaltung mit Hausherrin Maître Restaurateur Andrea Huber und Kellermeister Mathias Rauscher, welcher jeden Wein mit interessanten Details kommentierte.
Stammgäste sowie neue Gäste genossen außergewöhnliche Weine mit teils ungewöhnlichen Speisenkombinationen, beginnend mit „Bubbles“, einem Blaufränkischen, welcher als Sekt ausgebaut und mit Räucherfischcracker serviert wurde.
Das Menü startete mit einem klassisch ausgebauten Weißburgunder (2016) und einem Muskat Ottonel (2015), welcher zwei Wochen auf der Maische vergoren wurde. Dazu wurde ein Kalbstartar mit Koriander und Avocado kredenzt. Dieser Start eröffnete bereits die Fachdiskussionen an den Tischen.
Weiter ging es mit dem Leithaberg DAC Neuburger aus den Jahren 2011 und 2015 sowie einem gedämpften Saiblingsfilet auf Fenchel und Safransud. Der Neuburger, eine natürliche Kreuzung aus Rotem Veltliner und Sylvaner, "kurz mit den Stielen auf der Maische belassen und anschließend im gebrauchten Holz gereift", ist einer der Lagenweine des Leithagebirges.
Der Rosé (2016) galt für einige Gäste als erster Höhepunkt des Nachmittags. Dieser wurde mit einem Wallerfilet oder – als fischlose Variante - mit einem Ochsenbackerl auf Specklinsen zu Tisch gebracht.
Zum Hauptgang folgte der zweite Lagenwein in Form von Leithaberg DAC Blaufränkisch aus den Jahren 2010 und 2015. Die auf Kalk und Schiefer gewachsenen Trauben, gereift in einem gebrauchten Holzfass, lieferten einen Wein, der sogar Nicht-Rotweintrinker begeisterte, wobei der jüngere der beiden noch etwas Zeit zum Reifen benötigt. Die rosa Lammkrone mit Rosmarin-Erdäpfelkuchen und Jungzwiebel begleitete diesen Spitzenwein perfekt.
Zum geschmolzenen Neusetzer mit Paprikagelee blieben wir dem Blaufränkischen treu. Diesmal jedoch als Blaufränkisch Vorderberg (2015). Diese Trauben wuchsen auf 40 bis 50 Jahre alten Rebstöcken und wurden mehr selektioniert als der Blaufränkisch Leithaberg.
Zum Abschluss bot uns das Weingut Lichtenberg-González einen der letzten Jahrgänge des „Breitenbrunner Ausbruch“ (2014), da sich „Ausbruch“ seit 2017 nur noch Weine aus Rust nennen dürfen. Mit einem Karamell-Topfenschmarrn mit Rhabarberkompott wurde das Top-Menü beendet.
Einige Gäste ließen den Gourmet-Nachmittag gemütlich am Stammtisch mit einigen edlen Tröpfchen ausklingen.
Nach dieser Veranstaltung des Ordre Mondial des Gourmets Dégustateurs hoffen wir, dass auch in Zukunft zahlreiche Veranstaltungen dieser Spitzenklasse in Salzburg über die Bühne gehen werden.