Große Piemontverkostung beim Kirchenwirt in Kirchberg-Thening
Zum Thema „Piemont“ lud uns am 22. Oktober 2022 Maître Rôtisseur Christoph Enengl in den Kirchenwirt in Kirchberg-Thening ein. Das Piemont ist vor allem bekannt für die Rebsorte Nebbiolo, aus der etwa die Weine Barolo, Barbaresco und Roero entstehen. Aber auch Barbera und die weißen Sorten Cortese di Gavi und Arneis sowie, zum kleineren Teil, der Dessertwein Moscato d‘Asti tragen zum Ruhm bei. Dieses Gebiet zwischen den Ausläufern der Alpen und dem Apennin zählt unbestritten zu den ganz großen Weinbauregionen der Welt.
Der Aperitif Extra Brut, 2010, von Contratto aus der Magnumflasche wurde im wunderschönen, mit Feuerschalen geschmückten, Gastgarten eingenommen.
Dolcetto - Elio Altare 2017
Der Dolcetto wird vielfach als Süßwein betitelt – ist jedoch keiner. Diese zuckerreiche Rebe entwickelt auch bei trockenem Ausbau eine gewisse Süße gepaart mit hohem Alkoholgehalt. Diese Weine bekommen in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit.
Barbera Superiore Bionzo - La Spinetta 2007
Bis 1974 wurde die Barbera nicht in Flaschen, sondern in 100 Liter Fässer gefüllt. Der Wein war durchscheinend wie Schilcher und mit hoher Säure versehen und daher meist nicht wirklich gut trinkbar. Bologna und seine Gefolge haben mit der grünen Ernte, mit starker Reduktion schon im Weingarten und Ausbau teils in gebrauchten und neuen Barriques begonnen. Heutzutage wird unterschieden zwischen Barbera „Normale“, im Stahltank, oder „Superiore“, im Barrique Fass.
Larigi - Elio Altare (Barbera) 2000
Der Larigi besteht aus 100 % Barbera. Ein ungeschriebenes Gesetz im Piemont war: Am Kopf vom Hügel wird Nebbiolo, darunter Barbera und darunter Dolcetto gepflanzt. Der Vater von Elio Altare, Giovanni, hatte sich dieser Konvention widersetzt und auf einer kleinen Fläche, von 0,9 Hektar auf dem Gipfel des Hügels, Barbera gepflanzt. Dadurch ist der legendäre Larigi entstanden.
La Villa - Elio Altare (60 Nebbiolo, 40 Barbera) 2006
Der Cuvée aus Nebbiolo und Barbera wird zu 90 % im neuen Barrique ausgebaut. Diesen Wein kann man an seiner Farbe erkennen. Durch eine lange Reifung entsteht hier ein besonderes Trinkvergnügen.
Barbaresco Asili - Bruno Giacosa 2005 und Barbaresco Starderi - La Spinetta 2004
Der Barbaresco besteht aus 100% Nebbiolo, denn sonst dürfte er sich auch nicht Barbaresco nennen. Es ist eine DOCG (Denominazione di origine controllata) genau wie der Barolo. Der Unterschied zwischen Barbaresco und Barolo ist nicht groß. Barbaresco Anbaugebiet ist östlich des Tanaro Flusses und Barolo westlich.
Nach dem Weingesetz muss der Barolo ein Jahr länger gelagert werden. Der Barolo kommt 4 Jahre nach der Ernte auf den Markt und der Barbaresco nach 3 Jahren.
Das Weingut Bruno Giacosa ist eine Legende im Weinbau im Piemont.
La Spinetta gibt es noch nicht so lange und wird in der dritten Generation von den Brüdern Giorgio und Caro Bruno geführt. Der Hauptumsatz wird mit Moscato d’Asti generiert und nicht mit dem Barbaresco. Im Jahr 2000 wurde der erste Barolo kreiert.
Barolo Cerretta - Elio Altare 2005
Der erste Jahrgang von Barolo Cerreta wurde im Jahr 2005 geerntet. Elio Altare brachte diesen Wein als heimliche Reserva auf den Markt. Der Wein kam erst 6 Jahre nach der Ernte auf den Markt.
Barolo Le Vigne - Luciano Sandrone 2001
Dieser Wein wird vom Winzer direkt verkauft und nur sehr selektiv an Personen nach seinem Gusto verteilt. Umso größer war die Freude diesen Tropfen verkosten zu dürfen.
Barolo Campé - La Spinetta 2004
Der große Barolo dieses Weingutes. Wird in einer der fünf Barolo Gemeinden angepflanzt. Ein sehr feiner Wein der wie alle Barolo Weine die Zeit zur Reifung braucht und seinen Zenit noch lange nicht überschritten hat.
Barolo Riserva 7 anni Pianpolvere Soprano Bussia - Rocche dei Manzoni 2001
Die Barolo Riserva wird mindestens ein Jahr länger im Fass oder in der Flasche gelagert. Die alten Rebstöcke wurden auf einem Pulverdepot aus den napoleonischen Kriegen gepflanzt. 1997 und 1998 wurde ein „normaler“ Barolo gefüllt. Ab dem Jahr 1999 wurde beschlossen, den Wein länger im Fass reifen zu lassen, dadurch ist die Riserva entstanden.
Tokaj 1993 – Disznókö
Ein grandioser Süßwein aus Ungarn, der Perfekt mit dem Dessert harmonierte.
Grappa des Kultbrenners Romano Levi aus Neive (Piemont)
Grappatrinker bezeichnen die Tresterbrände von Romano Levi aus Piemont als die besten Grappas der Welt. Ein sehr rasser aber gutschmeckender Grappa.
Zu den hervorragenden Weinen wurde natürlich auch ein ebenso hervorragendes Menü serviert:
Gestartet wurde mit einem Gruß aus der Küche, bestehend aus Hirschschinken auf Vogerlsalat.
Das nun folgende Vitello Tonnato nach Art des Chefs war ein Gedicht.
Die Tagliatelle al Tartufo mit einem sous vide gegarten Fasanenbrüst’l schmeckte hervorragend.
Der Hauptgang, ein geschmortes Cult Beef Schulterscherzel, Steinpilzrisotto, Barbarasauce und Gemüse, mundete sehr.
Ein Highlight des Abends war das Semifreddo alla nocciale mit Haselnussnougat-Knöderl auf Beeren und rundete einen durch und durch gelungenen Abend perfekt ab.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Ralph Wiplinger für die ausgezeichnete Weinpräsentation und bei Maître Rôtisseur Christoph Enengl und seinem Team für das hervorragende Essen.
siehe auch den Bericht auf der internationalen Homepage [klick]
Katrin Peer
Vice-Chargée de Presse